06 Mai 2016

Die Jugendphase kurz erklärt

Willst Du Dein Land verändern, verändere Deine Stadt.
Willst Du Deine Stadt verändern, verändere Deine Straße.
Willst Du Deine Straße verändern, verändere Dein Haus.
Willst Du Dein Haus verändern, verändere Dich selbst.”
                                                             Arabisches Sprichwort

Mein heutiges Postthema ist etwas ernster, aber es betrifft uns alle mehr oder weniger.
Jeder hat Phasen, in denen er über unterschiedlichste Sachen philosophiert, und ich schreibe meine Gedanken hier auf zur Veröffentlichung. Vielleicht hat ja jemand den selben Gedankengang? :)


Ich bin momentan in meiner Jugendphase, die als "sehr spannend", "einzigartig" oder generell als "schwere Phase" bezeichnet wird. In dieser Phase, durch die alle Menschen müssen, passieren sehr viel neue Dinge und man verändert sich immer mehr, äußerlich sowie psychisch .
Man verlässt die Kindesphase, in der man total von den Eltern abhängig war, sich nicht darum geschert hat was man an hat oder wie man aussieht. Sehr viele meinen, sie würden gerne wieder in diese Phase zurückkehren, um einfach unbeschwert zu sein. Keinen Stress zu haben, keinen gesellschaftlichen Forderungen nachzugehen oder um einfach unschuldig zu sein. Viele bedenken dabei jedoch nicht, das sie mehr oder weniger an jemanden gebunden sind. Als Kind ist man anhängig von dem Elternhaus, die einem alles finanzieren, Aufmerksamkeit von Personen, Zeitvertreib durch Kitas.
Diese Phase hat ihre Vorteile, sowie Nachteile, was aber bei jeder Lebensphase so ist.
Sogesehen wird man als Kind mit 6 Jahren schon in die Grundschule gebracht, mit 10 Jahren schon auf eine weiterführende Schule.
Viele denken dann, das die Kindesphase ab der 5. Klasse aufhört und man dann automatisch Jungendlich ist. Jedoch ist man das erst ab der Jugendweihe/Konfi, die in der 8. Klasse stattfindet.
Ab diesem Tag ist man, so gesehen, jugendlich.

Doch was bringt die Jungendphase mir?

Wie gesagt, ich bin am Anfang dieser Phase, hatte letztes Jahr Jungendweihe, und seitdem ist schon viel passiert. Es ist eine starke Veränderungperiode, die mit den kleinsten Dingen anfängt.
Ob es der erste Pickel ist, das erste Haar unter den Armen, die Stimmungsschwankungen, das erste mal verlieben...
..und das ist er der Anfang.
Dieser Zeitabschnitt hat auch viel mit probieren zu tun.
Das erste mal einen Jungen zu küssen, das erste mal Alkohol konsumieren, Veränderungen an sich, sowie seinem Freundeskreis zu bemerken.
Letzteres habe ich ziemlich stark in letzter Zeit mitbekommen, die Menschen, mit denen man vor einem Jahr draußen war, denen man vieles anvertraute - kennt man kaum noch. Seltener Kontakt, und wenn einer da ist hält er nicht lange oder ist bruchhaft. Durch dieses verlieren der anderen, knüpft man persönlich sich auch neue Freundeskreise und so distanziert sich dieses bruchhafte Verhältnis immer mehr... bis es zusammenfällt. Traurig aber wahr.
Auch die eigene Person kennenzulernen, zu wissen wer man ist. Über sowas könnte man in dieser Phase lange nachdenken.
 Wer bin ich wirklich?
 Wie ist mein Charakter?
 Was sind meine Stärken und Schwächen?
 Wie wirke ich auf andere? 

Probiert diese Fragen mal schlagfertig zu beantworten, also ich könnte es nicht.
In dieser Ära verspürt man auch den gesellschaftlichen Druck.
"Jugendliche mit Pickeln sind hässlich"
"Also Mädchen müssen dünn sein, aber n Arsch haben, große Brüste, dünne Beine, aber auch nicht zu dünn, Haarfarbe xy und den Style von mir entsprechen."
"Und Jungs sollten einen Sixpack haben, einen Bizeps, sollten täglich was für ihren Körper tun damit sie Mädchen beschützen können, am besten noch relativ viel Geld haben damit sie einen zum Essen einladen können."
...blablabla. Mein Gott, kann man Menschen nicht einfach so lieben wie sie sind? Warum sollte man sich der breiten Masse anpassen, wenn man etwas ganz besonderes werden kann?
Ich spreche hier aus Erfahrung, viele sahen mich schief an als ich mit bunten Haaren durch die Gegend lief. Kommentare wie:"Omg, was hast du deinen Haaren und deiner Erscheinung angetan?" Oder "Oh, lila Haare? Nicht dein Ernst." blieben mir auch nicht erspart.
Jedoch war mir das egal, weil ich genau das erreichen wollte. Ich möchte nicht wie jede andere sein, nur weil die gesellschaftlichen Normen so sind.
Selbst wenn ein Junge sich schminken möchte, naund? Lasst ihn doch. Wenn es ihm gefällt und es ihn glücklich macht, warum sollte man ihn das dann verbieten?
Ich glaube, sowas müsste man am meisten in den Griff bekommen, das ist so ein riesen Problem in meinen Augen. Diese Phase ist doch zum ausprobieren da, einen selbst ausleben zu können.
Warum sollte man diese Chance also nicht nutzen?
Die Geschmäcke in den unterschiedlichsten Sachen bilden sich auch unterschiedlich aus. Einige hassen Metal/Punkmusik, andere lieben es. Ich persönlich bin eher der Indie/Alternative Rockhörer bzw. Rap und mit einem anderen Genre werde ich mich auch nicht anfreunden können. Jedoch finde ich es total okay, wenn andere halt andere Genres haben, andere machen daraus einen Elefanten, weil...
...die einzelnen Charakter bilden sich in dieser Etappe auch ziemlich aus. Einige sind ruhig, andere bekommen ein so großes Ego,das es einfach nur noch nervt. Das ist ganz unterschiedlich, auch wie jede einzelne Person damit umgeht. Einige haben sich unter Kontrolle, andere nicht.
Ein Beispiel für letztes ist, z.B. wenn jemand einfach zu allem einen Kommentar abgeben muss, ohne das diese Person damit was zu tun hat oder einfach nur unnötig Stress und Ärger schiebt, wegen den kleinsten Sachen.  Solche Menschen sind einfach nur nervig.
Als letztes aufgezähltes, fallen mir nurnoch die Stärken und Schwächen jedes einzelnen ein.
Jeder Mensch hat andere Stärken/Schwächen die sich in der Pubertät ausbilden und sich verdeutlichen. Das riesige Problem ist nur der Neid auf andere, den man damit verbindet.
Man akzeptiert seine eigenen  Fähigkeiten und Erfolge nicht, nur weil andere es vielleicht vorher besser gemacht hatten. Und dieses "ich-möchte-besser-als-der-andere-sein" zerstört jeden einzelnen auch ein bisschen. Das ist auch die Auslöse für den folgeden Neid.
Aber Hey, mein Gott, es gibt immer Menschen die etwas besser können als man selber, jedoch können sie vielleicht etwas anderes schlechter.
Beispielhaft: Ich liebe es zu zeichnen und war immer mit meinen Leistungen top zufrieden, bis ich mir andere Zeichnungen angesehen habe, versucht hatte diese nachzuzeichnen und daran gescheitert bin. Klar ist man dann erstmal total enttäuscht von sich, wenn man aber weiter sieht und diese z.B. keine Ahnung von Fotografie haben (und sich das in deren Bilder wiederspiegelt), aber man persönlich für die gemachten Fotos nur positives Feedback bekommt, kann man sich auch wieder ausgeglichen fühlen, aber das macht kaum einer. Das ist die Trotzigkeit in der Jungendphase.